Hans Humhauser war 1923 der
Initiator zur Vereinsgründung.
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Die Bienen und deren Wohlbefinden
beschäftigen die Mitglieder des
Imkervereins Moosburg
nun seit 100 Jahren.
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Erschienen am 31.08.2023 in der Moosburger Zeitung

Der Imkerverein wird 100 Jahre alt

Imkerei hat in der Dreirosenstadt lange Tradition und seit 1923 einen eigenen Verein

Moosburg. (jfu) Am kommenden Sonntag wird im Imkerhäusl an der AmperstraBe groß gefeiert. Denn der Imkerverein wird 100 Jahre alt und möchte dieses Jubiläum ab 10 Uhr gebührend würdigen. Dafür plant der Verein ein buntes, informatives Programm mit Gottesdienst, Ansprachen und Biergartenbetrieb. Zum 100. Geburtstag lohnt auch ein kurzer Blick in die abwechslungsreiche Vereinschronik.

Dort wird aufgezeigt, dass Moosburg in puncto Bienenzucht schon lange vor Vereinsgründung eine Rolle gespielt hatte. Der Lehrer Anton Vitzthum (1788 - 1844) betrieb am Breitenberg die erste Bienenanstalt für Lehrzwecke in Bayern und brachte zwischen 1834 und 1844 die Älteste bekannte Bienenzeitung mit dem Titel "Monatsblatt für die gesamte Bienenzucht" heraus.

Damit traf er einen Zeitgeist, da sich die Imkerei immer mehr zur Liebhaberei entwickelte, nachdem das im Mittelalter hoch angesehene Handwerk der Honigschneider, im deutschsprachigen Raum "Zeidler" genannt, Anfang des 19. Jahrhunderts mehr und mehr verschwand. Grund dafür war, dass Honig als Süßungsmittel durch die industriemäBige Zuckerherstellung aus Zuckerrüben und durch importierten Rohrzucker aus Indien und Kuba an Bedeutung verlor.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Bienenzucht endgültig von Strohkörben auf den heutigen Stand umgestellt und um die benötigten Gegenstände und Werkzeuge in genossenschaftlicher Basis preiswerter erwerben zu können, beschlossen Hans Humhauser und etwa 30 Gleichgesinnte den "Imker- verein Moosburg und Umgebung, gegründet 1923" ins Leben zu rufen.

Die Bienen und deren Wohlbefinden beschäftigen die Mitglieder des Imkervereins Moosburg nun seit 100 Jahren. In seiner Satzung machte es sich der Imkerverein unter anderem zur Aufgabe, den freien Zusammenschluss aller Imker, aus Moosburg und Umgebung für ausschlieBlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke zu anzustreben. Außerdem sollten der Naturschutz gefördert, Bienenkrankheiten bekämpft und Imker beraten und unterstützt werden.

Humhauser wurde zum ersten Vorstand gewählt und durfte sich in der Folge über viele Interessenten freuen, so dass der Verein zehn Jahre später bereits 180 Mitglieder zählte. Wegen der Zuckerknappheit im Zweiten Weltkrieg wuchs diese Zahl bis auf 250 Mitglieder an, wovon die meisten aber nach 1945 wieder absprangen. Bis 1973 waren nur noch 61 Imker im Verein organisiert, mittlerweile sind es wieder gut 170 Mitglieder mit 740 Bienenvölkern, die betreut werden.






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